Update · Marktsituation

Marktbeobachtung - Situation für Führungskräfte im Dezember 2020

Corona ist omnipräsent. Das Virus bestimmt das (wirtschaftliche) Denken und Handeln von Unternehmen und Führungskräften.

Ausgangslage

Der 2. Lockdown ist eine Notbremse, aber keine Strategie. Die Zukunft ist bis auf weiteres ungewiss. Der ökonomische Druck nimmt zu.

Der Mittelstand ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, seit neun Monaten im Recovery Modus: Capex runter, Headcount kontrollieren oder abbauen, Budgets zusammenhalten, Liquidität sichern.

Das Eigenkaptal schmilzt. Die Verschuldung steigt. Investitionen finden derzeit nicht oder nur zögerlich statt.

Das führt insbesondere in der mittleren Führungsebene zu Konsequenzen.

Beobachtung 1: Erhöhte Aktivitäten in der mittleren Führungsebene. Relative Ruhe auf der GF-Ebene.

Seit Monaten werden von den Unternehmen Strukturen verschlankt, Prozesse optimiert, Digitalisierung und Automation vorangetrieben. Die Auswirkungen sind in der mittleren Führungsebene spürbar: Es kommt zu Freisetzungen. Besonders betroffen sind nach unsere Beobachtung seniore Führungskräfte (50+).

Auf der GF-Ebene beobachten wir eine relative Ruhe. Kontinuität ist für viele Shareholder aktuell noch wichtiger als Veränderung. Der 2. Lockdown verschärft die Situation. Insolvenzen werden wahrscheinlich. Das wird zeitversetzt zur mittleren Ebene auch zur Fluktuation in der GF-Ebene führen.

Beobachtung 2: Es gibt Verschleißerscheinungen. Nachfolgeplanung ist wichtig.

9 Monate Recovery Modus. Ungewisse Zukunft. Alles ist in Bewegung. Keine kurzfristigen Lösungen in Sicht. Die mentalen und körperlichen Belastungen sind enorm. Das hinterlässt bei Unternehmen, Führungskräften und Mitarbeitern Spuren. Die Beziehungen sind belastet. Die Ausfall- und Trennungsrisiken steigen. Eine strukturierte Nachfolgeplanung ist für Mittelständler wichtiger denn je.

Nachbesetzungen sind kurzfristig fast nicht möglich: Der Wechseldruck ist bei digital affinen, führungsstarken Führungspersönlichkeiten mit hoher Ambiguitätstoleranz gering. Sie werden einerseits von den Unternehmen gut gehalten und andererseits überwiegt das Sicherheitsdenken.

Letzteres hat sich im Vergleich zum Spätsommer massiv verändert. Selbst Führungskräfte, die bei Low-Performern, Grenzanbietern oder in Krisenbranchen tätig sind, wägen einen Wechsel sehr sorgfältig ab. Die Sorge vor Last in - First Out ist groß.

Beobachtung 3: Es gibt Wachstumsszenarien.

Der Food Sektor (Handel und Herstellung), E-Commerce, digitale Pure Player, Tec Companies oder Märkte wir Petcare oder Home Decoration verzeichnen Umsatzsteigerungen und verstärken sich mit Führungskräften.

Eine weitere Kategorie sind kapitalstarke Unternehmen/Investoren, die durch den Erwerb schwächelnder Wettbewerber ihre Marktposition ausbauen. Sie nutzen die Situation und bereiten sich strategisch sowie auch personell auf die Post Corona Zeit vor.

An unserer Empfehlung für Führungskräfte aus dem Spätsommer hat sich nichts geändert: Bereiten Sie sich auf jedes denkbare Szenario vor. Schließen Sie nichts aus. Identifizieren und bewerten Sie ganz realistisch Ihre Handlungsoptionen. Prüfen und aktualisieren Sie Ihre Netzwerke, sodass Sie im Krisenfall darauf zugreifen und Ihre Kontakte unmittelbar aktivieren können. Optimieren Sie Ihre technische und vor allem kulturelle Digitalkompetenz.

Für Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie uns gerne!

Ihr, TORSTEN ALFES TEAM